LLA Architectes

Individuel Berodung.
Individuel Projeten.

40, rue du village
L-7416 Brouch

+352 2661 0575
info@lla.archi

Hei ënnendrënner fannt dir een interressanten Artikel iwwert “Plusenergiehäiser”. Et ass zwar een däitschen Artikel, mee villes stëmmt och fir Lëtzebuerg.

Source: https://www.haus.de/bauen/plusenergiehaus

Ein Plusenergiehaus erzeugt seine Energie selbst. Im Idealfall sogar mehr als es braucht. Das schafft Freiheit für seine Bewohner und Raum für kreative Architektur mit hohem Wohnwert. Zudem sparen Sie Stromkosten und schonen dank erneuerbarer Energie die Umwelt.

Ein Plusenergiehaus, oft auch Nullemissionshaus, EffizienzhausPlus oder AktivPlushaus genannt, produziert mehr Energie, als ihre Bewohner für HeizungBeleuchtung und Co. verbrauchen. Die positive Energiebilanz entsteht durch optimale Dämmung, energieeffiziente Heiztechnik und eine Solaranlage. Wer sich für ein Plusenergiehaus entscheidet, erhält sozusagen ein eigenes Mini-Kraftwerk. Die überschüssige Energie speisen Sie in das öffentliche Stromnetz ein. Im Gegensatz zu KfW-Effizienzhäuser, die so wenig Energie wie möglich verbrauchen sollen, erreicht ein Plusenergiehaus aufgrund der genialen technischen Ausführung sogar ein Plus an Energie.

Die Ziele, die man mit einem Plusenergiehaus erreichen möchte, definiert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in drei Punkten:

 

  1. Die Energieeffizienz des Gebäudes erhöhen.
  2. Den Energiebedarf im Haushalt schwächen.
  3. Erneuerbare Energien für den restlichen Energiebedarf nutzen.

Beim Plusenergiehaus dreht sich nicht mehr alles um den U-Wert des Hauses, sondern um ein ausgewogenes Verhältnis von niedrigem Bedarf und selbst erzeugter Energie aus regenerativen Quellen. So werden Menschen, die sich einer intakten Umwelt verpflichtet fühlen, nicht mehr zu Einschränkungen genötigt.

Die Vorteile eines Plusenergiehauses liegen auf der Hand: Zum einen sind Sie nicht mehr von steigenden Energiepreisen abhängig, sondern senken sogar die Verbrauchskosten. Zum anderen steigern Sie durch lichtdurchflutete Zimmer und eine höhere Luftqualität dank kontrollierter Lüftungsanlagen Ihre Wohnqualität. Außerdem tragen Sie zum Umwelt- und Klimaschutz bei, da Sie aus erneuerbaren Energien schöpfen.

 

Drei Säulen des Plusenergiehauses

1. Behaglichkeit: Die Bedürfnisse der Menschen stehen im Mittelpunkt. Ein Plusenergiehaus schafft die Voraussetzungen, diese Wünsche umweltverträglich zu erfüllen. Große Fenster bieten viel Tageslicht und können für eine gesunde, frische Luftzufuhr geöffnet werden. Das verbessert die Behaglichkeit und das Wohlgefühl.

2. Energieeffizient: Ein Plusenergiehaus spart nicht nur Energie, es erzeugt selbst die Wärme und den Strom für seine Bewohner. Die Fenster sind nach dem Sonnenverlauf ausgerichtet, sodass solare Energie optimal genutzt wird. Die Haupträume befinden sich in Richtung Süden, was selbst in unseren eher nördlichen Gefilden ausreichend ist. Die Technik dafür ist erprobt und ausgereift.

3. Umweltfreundlichkeit: Zum Betrieb eines Hauses benötigt man Energie, aber auch der Bau und die spätere Demontage verbrauchen Ressourcen. In die Ökobilanz eines Plusenergiehauses gehen deshalb alle drei Phasen eines Gebäudes ein. Aus diesem Grund werden nur umweltverträgliche Materialien mit guten Recyclingmöglichkeiten und nachhaltigen Verarbeitungsmethoden eingesetzt. Wer umfassend ökologisch leben will, kann sein Dach sogar zur Tankstelle für sein E-Mobil um (siehe unten) umfunktionieren.

Die hohen Dämmwerte eines modernen Passivhauses sind meist erkauft mit dem Einsatz von vielschichtigen Verbundmaterialien. Im Plusenergiehaus werden die unterschiedlichen Materialien mit ihren jeweils ganz spezifischen Aufgaben nicht untrennbar miteinander verbunden, um Recycling möglich zu machen. Das Plusenergiehaus berücksichtigt bereits in der Planung die Rückführung seiner Komponenten in natürliche und technische Stoffkreisläufe und bezieht sie in die Energierechnung mit ein. Die Konstruktion ist einfach zurückzubauen, da nichts geklebt wird. Wartungsfreie Konstruktionen erlauben einen leichten Austausch von Bauteilen.

Clevere und moderne Haustechnik

Ein großer Vorteil eines Plusenergiehauses ist, dass es veränderte Klimasituationen erzeugen kann. Es verfügt dank automatisierter Regel- und Steuerungssysteme über eine clevere Haustechnik: Sensoren für Sonne, Wind, Regen und CO2 messen die relevanten Parameter und veranlassen über Aktoren (das sind meist kleine Stellmotoren) entsprechende Reaktionen des Hauses: Fenster schließen, Heizung einschalten, Waschmaschine erst starten, wenn genügend Sonnenstrom vorhanden ist und so weiter. All dies kann die moderne Haustechnik komfortabel im Hintergrund organisieren – ohne Beteiligung der Bewohner.

Schließlich umgibt ein ideales Haus den Menschen wie ein schützender und effizienter Organismus. Je nach Tages- und Jahreszeit oder Wetterlage soll es sich dicht verschließen oder weit öffnen. Dafür braucht das Gebäude Flexibilität und die Möglichkeit, eigenständig auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Ein Plusenergiehaus erfüllt diese Anforderungen. Auf wechselnde Bedürfnisse des Menschen reagiert das Haus und lässt Eingriffe in diese Abläufe zu: Über intuitive App-Oberflächen auf Smartphones können jederzeit die wichtigsten Daten abgerufen werden. Und die Bewohner können die Technik ihres Plusenergiehauses auch ganz nach ihren Wünschen steuern.

Licht im Überfluss

Ein Plusenergiehaus hat immer zahlreiche und großzügige Fenster. Der Mensch braucht viel Licht – bei zu wenig Tageslicht wird er krank oder unkonzentriert. Tageslicht steuert den biologischen Rhythmen. Richtig eingesetzt – so hat das skandinavische Architekturbüro Henning Larssen herausgefunden – können Fenster dabei helfen, nahezu die Hälfte der  anfallenden Energiekosten zu sparen. Vor allem in der Übergangszeit, im Herbst und im Frühjahr fangen sie viel Wärme ein.

Und wenn es dunkel wird: Riesige Fortschritte wurden in den letzten Jahren bei der Beleuchtungstechnik mit stromsparenden und langlebigen LEDs gemacht. Die Qualität des LED-Lichtes hat sich deutlich verbessert, gleichzeitig sind die Preise durch Großserienproduktion stark gesunken. Intelligente und leicht zu bedienende Steuerungen vereinfachen den effizienten und gezielten Lichteinsatz.

Dämmung im Plusenergiehaus

Richtiges Dämmen steigert die Wohnqualität und verringert den Energieverbrauch. Im Sinne der Ökobilanz eines Hauses jedoch gilt es, eine gute Balance zu finden zwischen Energiebewahrung und Energiegewinnung. Eine ideale Ergänzung zur richtigen Dämmung außen sind Phasenwechsel-Materialien (PCM) innen: Sie dienen als Wärmepuffer, der tagsüber die Wärme der Sonne speichert und sie erst nachts langsam wieder abgibt. Man verwendet dazu winzige, ummantelte Wachskügelchen, die in dem Moment Wärme speichern, wenn sie ihren Phasenzustand von fest nach flüssig wechseln. Und sie umgekehrt wieder abgeben, wenn die Temperatur fällt und sie sich wieder verfestigen. Mit PCM beschichtete dünne Gipskartonplatten können so thermische Eigenschaften aufweisen, die man so nur von viel dickeren Ziegel- oder Betonwänden kennt.

 

Freie Gestaltung – kreative Architektur

Moderne Methoden der Energieerzeugung und eine innovative Dämmung erlauben in Plusenergiehäusern einen deutlich größeren Gestaltungsspielraum als in Passivhäusern. Ein Plusenergiehaus wirkt dadurch komfortabler und lässt sich flexibel an die Wünsche seiner Bewohner anpassen.

Ein Haus verliert grundsätzlich Energie an seiner Außenhülle. Je mehr Außenwände, desto größer die Wärmeverluste. Deswegen entstehen Passivhäuser meist als sehr kompakte Baukörper. Bei einem Plusenergiehaus ist jedoch die Oberfläche zugleich eine Chance: Auf Dach und Außenwänden ist Platz für Photovoltaik. Gleichzeitig entstehen beim Plusenergiehaus neue architektonische Möglichkeiten.

 

Smarter Stromverbrauch

Bisher steuert die Nachfrage nach Elektrizität die Stromproduktion in den Kraftwerken. Aber wenn wir die Stromerzeugung in der Zukunft deutlich mehr auf erneuerbare Quellen verlagern wollen, muss die Nachfrage sich auch am Angebot orientieren. In der Praxis bedeutet das, dass man die großen Stromverbraucher nur dann einschaltet, wenn genügend Elektrizität aus Wind oder Sonne zur Verfügung steht. Am einfachsten gelingt dies mithilfe eines intelligenten Lastmanagements im Haus, das automatisch Angebot und Nachfrage angleicht.

Ein Plusenergiehaus wird so mit seinen Energieerzeugern und -verbrauchern zu einem Bestandteil des Stromnetzes. Noch besser funktioniert es, wenn sich mehrere Häuser im Quartier zu einem lokalen „Smart Grid“ zusammenschließen, einem intelligenten Netz. Auf diese Weise werden die Spitzen des Stromverbrauchs abgepuffert. So können schöne Altbauten oder Denkmäler, die nicht oder nur wenig energieeffizient saniert werden können, von der Nachbarschaft mitversorgt werden.

Gute Ökobilanz über die komplette Nutzungsphase

Das Einsparen von fossiler Energie ist sinnvoll, kein Zweifel. Doch hält man seinen Blick nur auf die Senkung des Energieverbrauchs und eine bessere Dämmung gerichtet, landet man irgendwann in einer Sackgasse. Denn oft wird der Energieverbrauch eines Hauses nur für die Zeit seines Betriebes betrachtet. Viele Ressourcen werden aber bereits beim Bau und später bei der Entsorgung aufgewandt. Für eine korrekte Ökobilanz müssen Bau, Modernisierung, Betrieb und Demontage betrachtet werden.

Das wird bei Gebäuden, die vorwiegend auf Dämmung setzen, oft vernachlässigt. Das führt dazu, dass große Mengen an Energie in die Herstellung von Dämmmaterialien, manchmal mehr als beim Betrieb des Hauses später eingespart werden können. Eine Ökobilanz darf auch die Baustoffe nicht außen vor lassen. Die Herstellung von Zement etwa verschlingt acht Prozent der Energieproduktion auf der Erde mit entsprechend großem CO2-Ausstoß. Ein Holzbau hingegen bindet CO2 über die gesamte Dauer seines Bestehens. Darum verwendet das Plusenergiehaus vor allem nachwachsende Rohstoffe und recycelte oder recyclingfähige Materialien.

 

Das recycelbare Plusenergiehaus

Die hohen Dämmwerte eines modernen Passivhauses sind meist erkauft mit dem Einsatz von vielschichtigen Verbundmaterialien. Im Plusenergiehaus werden die unterschiedlichen Materialien mit ihren jeweils ganz spezifischen Aufgaben nicht untrennbar miteinander verbunden, um Recycling möglich zu machen. Das Plusenergiehaus berücksichtigt bereits in der Planung die Rückführung seiner Komponenten in natürliche und technische Stoffkreisläufe und bezieht sie in die Energierechnung mit ein. Die Konstruktion ist einfach zurückzubauen, da nichts geklebt wird. Wartungsfreie Konstruktionen erlauben einen leichten Austausch von Bauteilen.